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EU-Richtlinie verhindert freie digitale Kommunikation

Gemeinsam gegen den Radio LockdownDie EU-Richtlinie zur Regulierung von Funkanlagen, die ab Juni in Kraft tritt (2014/53/EU), gefährdet aus unserer Sicht die Sicherheit von WLAN-Geräten, statt sie zu verbessern. Neue Softwareversionen müssen entsprechend der neuen Richtlinie ein Zertifizierungsverfahren durchlaufen, bevor sie auf der Hardware installiert werden können. Das können Freie Software-Projekte jedoch kaum gewährleisten, dabei werden viele Sicherheitslücken von freien Entwicklern behoben.

Die folgende Erklärung wurde von Freifunk und der Free Software Foundation Europe (FSFE) initiiert und mittlerweile von vielen weiteren Organisationen unterzeichnet, die damit Ihrem Unmut gegenüber der Richtlinie Ausdruck verleihen.

Gemeinsame Erklärung gegen die Funkabschottungs-Richtlinie

Die EU-Richtlinie für Funkanlagen bedroht die Rechte von Usern und Freier Software, den fairen Wettbewerb, Innovation, die Umwelt und freiwilliges Engagement – das alles, ohne überhaupt große Vorteile für die Sicherheit zu bieten. Viele Organisationen und Unternehmen haben sich nun zusammengeschlossen, um den EU-Institutionen und -Mitgliedsstaaten Maßnahmen vorzuschlagen, wie die negativen Auswirkungen verhindert werden können, ohne das gewünschte Ergebnis der Richtlinie zu verfehlen. Lesen Sie dazu auch unsere Analyse, die wir beständig auf dem aktuellen Stand halten.

Funkabschottung vermeiden – Sicherheit und Innovation erhalten

Mehr und mehr Geräte verbinden sich mittels drahtloser und mobiler Funkverbindungen mit dem Internet. Dazu gehören nicht nur zahllose Endgeräte wie Router, Handys, WLAN-Karten und Laptops, sondern auch die sogenannten “Internet-of-Things”-Geräte. Die “Richtlinie über die Bereitstellung von Funkanlagen 2014/53/EU” (im Weiteren ‚die Richtlinie‘), die im Mai 2014 vom Europäischen Parlament und dem Europäischen Rat beschlossen wurde, umfasst aktuelle und künftige Geräte. Hauptzweck der Richtlinie ist die Harmonisierung existierender Richtlinien, die Verbesserung der Sicherheit im Funkspektrum und der Schutz von Gesundheit und vor Gefahren.

Wir unterstützen die generelle Ausrichtung der Richtlinie. Dennoch möchten wir klar unsere Befürchtungen zu den weitreichenden Konsequenzen des Artikel 3.3(i) der Richtlinie zum Ausdruck bringen, welcher von Herstellern verlangt, jede Software für Funkanlagen auf Konformität mit den Bestimmungen der Richtlinie hin zu überprüfen.

Funkabschottung droht

Wir glauben, dass eine solche Regelung negative Folgen für Nutzerrechte und auf Freie Software, den fairen Wettbewerb, Innovation, die Umwelt und freiwilliges Engagement haben wird – größtenteils ohne nennenswerte Vorteile für die Sicherheit zu bringen.
Der Artikel 3.3(i) verlangt von Geräteherstellern, dass sie Software, die auf ihren Geräten installiert werden kann, auf Konformität mit bestehenden nationalen Bestimmungen prüfen. Diese Anforderung verhindert, dass Benutzer und Unternehmen Software auf ihren Geräten selbstständig aktualisieren können, solange sie nicht vom Hersteller überprüft worden ist. Dies bedeutet nicht nur für die Gerätehersteller selbst eine starke Einschränkung, sondern verletzt auch die Rechte der Endbenutzer zur freien Wahl der Software, die sie einsetzen wollen.

Die in Artikel 3.3(i) festgeschriebenen Anforderungen haben Auswirkung auf die Freiheiten der zahlreichen Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf der Bereitstellung alternativer und freier Software für solche Geräte basieren. Alternative Software ist das Fundament vieler Produkte und wir sollten ökonomische Nachteile für diese Unternehmen vermeiden.

Die weitreichende Vorschrift, jede mögliche Software auf Konformität prüfen zu müssen, wirkt sich auch negativ auf Innovation und gemeinnützige, nicht gewinnorientierte Organisationen aus, die auf Alternativen zur von den Geräteherstellern mitgelieferter Software angewiesen sind. Die Bemühungen von Freiwilligenorganisationen, hilfsbedürftigen Menschen Zugang zum Internet bereitzustellen, könnten so zunichte gemacht oder stark eingeschränkt werden.

Des Weiteren begünstigt alternative Software auf drahtlosen Geräten die Nachhaltigkeit. Eine Menge Geräte, für die von den Geräteherstellern keine Aktualisierungen mehr angeboten werden, kann dank freier Software weiter genutzt werden. Alternative Software, die in gemeinschaftlicher Anstrengung entwickelt und verbessert wird (wie etwa Freie Software), hat eine deutlich längere Lebensdauer und trägt dazu bei, dass Benutzer und Kunden funktionierende Ausrüstung nicht entsorgen müssen. Ein weiteres Ergebnis ist die verbesserte Sicherheit für Benutzer, da ältere Hardware weiterhin Sicherheitsupdates erhält, nachdem Hersteller die Unterstützung und Weiterentwicklung bereits eingestellt haben.

Wir begrüßen das Ziel der Richtlinie, die Sicherheit von Funkanlagen zu verbessern, allerdings nicht zu Ungunsten der Balance zwischen Nutzerfreiheiten und Sicherheit in anderen Gebieten. Erstens stärken Softwareupgrades die Sicherheit der Geräte. Zweitens sind wir überzeugt, dass solch strenge Regelungen für typische Endanwender-Produkte mit eingeschränkter Sendeleistung nicht notwendig sind. Drittens glauben wir, dass auch technische Einschränkungen nicht verhindern können, dass Menschen sich vorsätzlich über bestehende Regelungen für Funkanlagen hinwegsetzen.

Unsere Vorschläge

Darum bitten wir die EU-Institutionen und die Mitgliedsstaaten, unsere Anliegen in ihre Überlegungen einzubeziehen und dafür zu sorgen, dass diese Richtlinie keine pauschalen, unnötigen und unverhältnismäßigen Einschränkungen für die Rechte von Kunden und Unternehmern einführt, wenn sie in nationales Recht überführt wird.

Was wir von den EU-Institutionen erwarten

Wir bitten die Europäische Kommision, delegierte Rechtsakte – zu denen sie vom Europäischen Parlament und dem Rat (Artikel 44) befugt sind – so anzupassen, dass sie

  • entweder: alle Freie Software von der Regelung ausnehmen, die von Dritten (Unternehmen oder Einzelpersonen) – also nicht von den Herstellern der Funkanlage selbst – entwickelt wurde
  • oder: die Verantwortlichkeit für die Regelkonformität der Software nicht von den Nutzern auf die Hersteller zu übertragen, wenn Nutzer Änderungen an der Standardkonfiguration ihrer Geräte vornehmen wollen. Software und Hardware sollten in dieser Hinsicht nicht unterschiedlich behandelt werden.

Was wir von den EU-Mitgliedsstaaten erwarten

Wir bitten die Gesetzgeber der Mitgliedsstaaten darum,

  • die Bestimmungen der Richtlinie so auszulegen, dass Freie Software gleichermaßen weiterhin auf Geräten mit Funkanlagen installiert werden kann, als auch Benutzerrechte zu wahren. Wie im Erwägungsgrund (19) dargelegt sollen Drittanbieter, z.B. Freie Softwareprojekte nicht benachteiligt werden.
  • sicherzustellen, dass mittelständische Hersteller nicht überproportional belastet werden, indem sie gezwungen werden jegliche, auch alternative, Software zu überprüfen.
  • sicherzustellen, dass Benutzer nicht gezwungen werden, nicht-freie Software zu installieren.

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Trefft die Freifunkas im Mai und August!

In den nächsten Monaten gibt es wieder viele Gelegenheiten, Communities und FreifunkerInnen aus Deutschland und der Welt zu treffen. Das ist eine tolle Chance zur sozialen Vernetzung über die Grenzen der eigenen Community hinaus.

OpenTechSummit – Router flashen & Infostand für Interessierte

14.5.2015 in Berlin

Einen Tag bevor das jährliche Wireless Community Weekend beginnt, findet am 14.5 in der Kalkscheune in Berlin der erste OpenTechSummit in Deutschland statt. Auf dem Summit kommen die spannendsten Ideen und Macher der Open-Technology-Community in Berlin zusammen. Die Themen reichen von Open Hardware, über offene Enzyklopädien des freien Wissens, Software-Entwicklung und freie Netze bis hin zu Themenbereichen rund um Copyright und Patente für Firmengründer. Für Kinder und Technik-Begeisterte gibt es Workshops zum Selberbauen. Interessant für Freifunker_Innen oder die, die es werden wollen sind die Workshops zum Router flashen und der Infostand für Interessierte. Mehr Informationen zum Programm und zur Anmeldung findet ihr auf der Seite des OTS15.

WCW – Treffen der deutschsprachigen Community mit internationalen Gästen und Hackathon

15.5.-17.5.2015 in Berlin

Zum mittlerweile 11. Mal trifft sich die deutschsprachige Community mit internationalen Gästen in der c-base in Berlin. Ab 15. Mai beginnt das “offizielle” Programm. Wie jedes Jahr gibt es bereits jetzt viele Vorschläge zum Programm, das allerdings spätestens vor Ort von den Teilnehmer_innen gestaltet wird. Es finden Vorträge, Workshops und durchgehend Hacksessions statt. Die Veranstaltung kostet keinen Eintritt und ist offen für alle Interessierten!

Auch in diesem Jahr stehen u.a. die Themen Crypto, IPv6 und neue Services an, aber auch wie immer Firmware, neue Installationen und nicht zu letzt Recht und Öffentlichkeitsarbeit. Ein weiteres wichtiges Thema auf dem WCW 2015 wird der zu gründende Freifunk Beirat (advisory council), der aus Mitgliedern verschiedener Communities bestehen soll, und die Entwicklung eines gemeinsamen Memorandum of Understanding (Verständigungsvereinbarung). Mehr Informationen zum WCW 2015 gibt es im Wiki. Natürlich wird traditionsgemäss auch in diesem Jahr wieder gegen Abend mit Blick auf die Spree gegrillt.

Tragt eure Ideen und Vorschläge für Vorträge, Projekte oder Workshops im Wiki ein. Falls ihr zeitliche Wünsche für euer Thema habt, ergänzt diese bitte. Die Agenda selbst wird in der Regel “zur Laufzeit” kompiliert und ausgeführt.
Schreibt euch bitte auch in die Liste der Teilnehmer ein, damit die Verpflegung besser geplant werden kann. Falls ihr eine Übernachtungsmöglichkeit sucht oder eine Couch anbieten könnt, nutzt die Bettenbörse als Austauschplattform.

Im letzten Jahr ist viel passiert, deshalb freuen wir uns euch zahlreich in Berlin zu treffen!

BattlemeshV8 – Internationales Treffen der Wireless Communities

3.8.-9.8.2015 in Maribor/Slowenien

battlemeshv8Das Wireless Battle of the Mesh bringt Menschen aus der ganzen Welt zusammen, die sich mit Protokollen von ad-hoc Netzwerken beschäftigen. Die verschiedenen Routingprotokolle werden verschiedenen Umgebungen und Konfigurationen ausgesetzt und dabei gemessen – als ein freundschaftlicher Wettbewerb. Vor allem aber geht es um die soziale Vernetzung der Netzwerkspezialisten mit Communityaktivisten und Meshinteressierten.

Nachdem das Wireless Battle of the Meshes schon durch halb Europa gewandert ist, findet es dieses Jahr in Maribor/Slowenien statt.

Du möchtest Mesh Aktivisten_innen aus ganz Europa treffen? Dann komm einfach vorbei, die Veranstaltung selbst ist kostenlos und offen für jede_n. Du hast eine Idee oder Projekt, das mit Meshprotokollen zu tun hat? Du bist in einem Gemeinschaftsnetz aktiv? Du hast Themen, die in diesem Zusammenhang diskutiert werden sollten? Dann reiche Deinen Workshop oder Vortrag bis zum 1. Mai ein. Hier findest Du die Ankündigung.

ChaosCamp – Freifunk Hacker Village

13.8.-16.8.2015 im Ziegeleipark Mildenberg

fairydustDas Chaos Communication Camp ist eine internationale, Fünf-Tage-Open-Air-Veranstaltung für Hacker und/oder damit verbundenen Lebensformen. Es bietet eine entspannte Atmosphäre für den freien Austausch von technischen, sozialen und politischen Ideen. Das Camp bietet alles, was man braucht: Strom, Internet, Essen und Spaß. Im Freifunk Hacker Village werden Freifunker_Innen aus ganz Deutschland hacken, basteln und chillen. Kommt vorbei und bringt euer Zelt mit. Mehr Informationen gibt es hier.

Der Veranstaltungsort wird der Ziegeleipark Mildenberg sein, wo vom 13. bis 17. August die Hacker zusammenkommen wollen. Die Preise für die Camp-Tickets stehen noch nicht fest, ein Vorverkauf ist aber angekündigt. Also “Save the date für den Sommerurlaub unter Gleichgesinnten, inklusive funktionierender Draisinen und Lokomotiven!” Traditionell reist man schon einige Tage vorher an und hilft beim Aufbau oder nach dem Event beim Abbau.

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Lieber FÜR Menschen als GEGEN irgendwas!

refugees-freifunkZahlreiche Freifunkgruppen aus ganz Deutschland vernetzen Flüchtlinge. Das Schicksal von Menschen, die aus ihrer Heimat fliehen müssen, lässt die Freifunker_innen nicht kalt und die Bereitschaft zu helfen ist groß.

Viele Flüchtlinge haben Mobiltelefone, aber keinen Datentarif. Über das Freifunknetz können sie kostenfrei Kontakt zu Angehörigen aufnehmen, sich über ihre neue Stadt informieren und auf lokale Informationsangebote sowie auf Informationen aus ihrer Heimat zugreifen.

Einige Freifunkgruppen stoßen an Grenzen, die ihnen die Verwaltung setzt. Viele Städte haben sich bisher kaum mit dem Thema Freifunk auseinander gesetzt und fürchten – unberechtigter Weise – rechtliche Konsequenzen bei der Entscheidung für diese unkonventionelle, schnelle Lösung. Selbst wollen sie jedoch auch nicht als WLAN-Anbieter auftreten.

Aktuell sind viele Freifunker_innen in Gesprächen mit Ihren Stadtverordneten und Kirchenvertretern, in einigen Städten und Gemeinden konnten sie bereits konkret aktiv werden:

Arnsberg

Arnsberger Freifunker und Jugendliche des C4 haben im Rahmen des U23 Programms eine Dauerunterkunft mit Freifunk versorgt. Verschiedene Parteien aus Arnsberg unterstützen die Aktion.

Es wurden drei Accesspoints installiert, die ein Meshnetzwerk aufspannen. Eine Verbindung zum Internet erfolgt über einen Backbone-Link zum lokalen städtischen Wertstoffbringhof über eine Strecke von fast 2 Kilometer.

Im Durchschnitt werden alle drei Knoten von 25 Geräten benutzt.

Augsburg

Im Jahr 2014 haben Augsburger Aktivisten die GU Calmbergstraße vernetzt. Dort leben etwa 160 männliche Flüchtlinge. Es gibt zwei außen installierte Nanostations und einen im Inneren aufgestellten Router. Zwar werden nicht alle Zimmer erreicht, aber der Bedarf zeigt sich durch die ausgiebige Nutzung der Installation. Die Verbindung ins Internet durch eine schmale 6 MBit-Leitung ist noch langsam und ausgelastet, aber dank VDSL ist Besserung in Sicht.

Unter den Bewohnern wird noch jemand gesucht, der die Installation vor Ort betreut und beim Ausbau unterstützt.

Berlin

Ausgehend vom Suizid in einer Gemeinschaftsunterkunft in Würzburg im Januar 2012 wurde im darauffolgenden Oktober im Zuge des sogenannten “march for freedom” (ein 600 km langer  Protestmarsch von Würzburg nach Berlin) der Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg von Refugees besetzt. Der Platz selbst verfügte über keinerlei Infrastruktur. Mit dem Ziel freie, unabhängige Netzwerkinfrastruktur aufzubauen und der digitalen Spaltung entgegenwirken, entschlossen sich Freifunker_innen den Oranienplatz mit Netz zu versorgen. Hierdurch konnte das Protestcamp von 2012 bis zu seiner Räumung 2014 mit Freifunk versorgt werden.

Nach anfänglichen technischen Problemen konnte im Dezember 2013 auch die Gerhart-Hauptmann-Schule an das Berliner Freifunknetz angeschlossen werden. Hier versorgten zwischenzeitlich bis zu 11 Access-Points die Bewohner_innen mit freiem Internet. Zu Stoßzeiten wurde über die Funkstrecke bis zu 2 MB/s übermittelt (up + down).

Seit  2014 werden vom Berliner Senat immer mehr Menschen in sogenannten Notunterkünften untergebracht. Hierbei handelt es vor allem um Turnhallen sowie Container-Gebäude. Die (digitale) Infrastruktur in diesen Orten ist meist mangelhaft. Im Dezember – gerade noch rechtzeitig  vor Weihnachten  – konnte beispielsweise in Zusammenarbeit mit den Menschen von AFRA ein Internetzugang für die Notunterkunft in der Waldschulallee (Grunewald) realisiert werden:

“Die  Unterbringung der Flüchtlinge in der Notunterkunft Waldschulallee  geschah recht kurzfristig, doch durch zahlreiche Hardwarespenden und  schnelle Unterstützung durch Freifunker_innen konnten wir noch vor den  Weihnachtsfeiertagen einen Internetzugang in der Turnhalle einrichten.” –  Loofmann (AFRA)

So konnten die Menschen über die Feiertage Kontakt zu Angehörigen und Freunden aufnehmen. Generell ist das Ziel die digitale Infrastruktur in den Asylunterkünften zu verbessern. Deswegen wollen Freifunk Berlin und das Refugee Emanicpation Project zukünftig zusammenarbeiten.

Dortmund

Im Dezember 2014 wurde die Flüchtlingsunterkunft, eine ehemalige Schule in Dortmund mit drei Freifunk Knoten versorgt. DOKOM21 stellte der Einrichtung einen DSL Anschluss bereit.

Im Januar 2015 haben die Aktivist_innen die drei bestehenden Geräte durch leistungsfähigere Technik ersetzt. In der Unterkunft sind über 100 Flüchtlinge untergebracht, die das Angebot gern nutzen.

Mehrere neue Flüchtlingsheime werden im Frühjahr 2015 in Dortmund eröffnet. Bereits während Planungsphase nahmen Freifunker_innen Kontakt mit den Trägern auf und können Dank der positiven Erfahrungen alle weiteren Einrichtungen mit Freifunk versorgen.

Der überwiegende Teil der Geräte – mehr als 70 Router – wurde von PING e.V. gespendet. Die Piratenpartei will in jeder Einrichtung mindestens einen Desktop-PC aufstellen, um auch Menschen ohne Mobilgerät den Kontakt mit der Heimat zu ermöglichen.

Erfurt

Eine erste Kontaktaufnahme zwischen Gruppen, die in Erfurt Flüchtlingsunterkünfte betreuen fand bereits statt. Eine Ortsbegehung ist in nächster Zeit geplant.

Franken

Direkt nach der Wiedergeburt von Freifunk Franken wurde im Winter 2012 die zentrale bayrische Aufnahmeeinrichtung für Asylbewerber in Zirndorf mit flächendeckendem WLAN ausgestattet. Die dortigen Zustände hatten damals für deutschlandweite Berichterstattung gesorgt.

Die mit Spenden finanzierten Router wurden auf den Dachböden mehrerer Wohngebäude installiert, um den Internetzugang der Diakonie den Bewohner_innen zur Verfügung zu stellen. Vorher gab es WLAN nur in einem winzigen Computerraum und im Außenbereich.

Die WLAN-Installation existiert mittlerweile leider nicht mehr.

Frankfurt/Main

Freifunk Frankfurt versorgt zusammen mit dem Träger eine Dauerunterkunft mit offenem WLAN. Die Versorgung funktioniert schon seit mehreren Monaten stabil und genießt eine sehr hohe Akzeptanz unter den Bewohner_innen. Aktuell laufen Planungen, um zwei weitere Unterkünfte mit Freifunk auszustatten, damit auch dort einer freier und uneingeschränkter Zugang zum Netz möglich wird.

Die Frankfurter hoffen auf weiteres Interesse der Stadt, um auch zukünftig für einen zuverlässigen Ausbau zu sorgen und mehr Menschen zu erreichen.

Hamburg

Im Herbst 2013 spitzte sich die Lage der Flüchtlinge in der Hansestadt zu: 300 Flüchtlinge aus Libyen waren auf Hamburgs Straßen gestrandet, 80 von ihnen in der Sankt-Pauli-Kirche untergekommen. Wegen verschärfter Ausweiskontrollen und drohender Sofort-Abschiebung konnten die Menschen das Gelände der “Embassy of Hope” kaum noch verlassen.

Ohne Telefon und Internetzugang hieß das auch: Kein Kontakt zu Angehörigen und Freunden.

Im Oktober 2013 konnten durch den Förderverein freie Netzwerke e.V. in nur zwei Tagen alle benötigten Spenden eingesammelt werden, um auf dem Gelände der Kirche mit weniger Routern von Freifunk Hamburg ein offenes WLAN-Netz bereitzustellen. Der Pastor und das zugehörige Jugendhaus teilten darüber ihren Internetzugang mit den Flüchtlingen. Das Humanist Lab spendete zwei Rechner. Gemeinsam hat man so die Verbindung zur Aussenwelt zumindest digital wieder hergestellt.

“Es war toll zu sehen, wie sich die Bewohner über die neuen Möglichkeit freuten. Besonders über Nachrichten von den Familien zuhause oder über die afrikanische Champions League. Und durch die tatkräftige Unterstützung der Mitarbeiter vor Ort, vor allem des Küsters, ging der Aufbau sehr schnell und unkompliziert” – Rainer Sax, Humanist Lab

Dies bildete auch den Startpunkt für eine stärkere soziale Vernetzung auf St. Pauli und konkrete Planung von Richtfunkstrecken für das Hamburger Freifunknetz.

Seit Ende 2014 stehen auf dem Schwarzenbergplatz in Hamburg-Harburg Wohncontainer für mehrere Hundert Flüchtlinge. Ein Anwohner und Freifunker hat einen Router mit Sektorantenne ins Fenster gehängt. Bis zu 35 Menschen nutzen das WLAN gleichzeitig. Tagsüber und bis in die Nacht hinein sieht man Menschen, die mit ihren Smartphones in der WLAN-Schneise stehen. Inzwischen ist auf dem Gelände des Camps ein weiterer Router aufgestellt worden, so dass die Verbindungsqualität besser geworden ist und ein größerer Teil des Platzes mit WLAN versorgt werden kann.

Derzeit wird im Harburger Binnenhafen das Flüchtlingsschiff “Transit” für den Bezug von 250 Menschen vorbereitet. Damit die Bewohner_innen auch dort mit der Außenwelt kommunizieren können, wird die Freifunkanbindung des nahegelegenen Kulturkrans um weitere Uplinks und Access-Points erweitert. Dazu wurden Kooperationen mit umliegenden Firmen und Vereinen geschlossen, die Freifunk mit Routerstandorten und der Bereitstellung von Internet-Uplinks unterstützen.

Mainz

Im Dezember 2014 wurde in Mainz die erste Flüchtlingsunterkunft mit Freifunk versorgt. In den Räumlichkeiten wurden in Absprache mit dem Malteser Hilfswerk als Betreiber mehrere Freifunkknoten installiert. Diese werden von bis zu 40 Menschen genutzt. Sie können sich so über das Weltgeschehen informieren und Kontakt halten. Den Internetzugang stellt das direkt daneben liegenden Kulturzentrum PENG zur Verfügung. Darüber hinaus arbeiten die Mainzer Freifunker an der Anbindung des Standorts an den neu entstehenden Backbone. Per Richtfunk kann die Anbindungmit mit noch höherer Bandbreite erfolgen.

Auf kommunaler Ebene wurden mit fast allen Fraktionen des Mainzer Stadtrats Gespräche geführt und Freifunk vorgestellt. Dort wurde am 3. Dezember 2014 der Beschluss gefasst, die Versorgung von Flüchtlingsunterkünften mit Freifunk zu unterstützen.

Möhnesee

Im Ortsteil Körbecke der Gemeinde Möhnesee besteht ein Freifunknetz im Bereich der Innenstadt. Aus der Ferne versorgt das Meshnetzwerk die in der Flüchtlingsunterkunft aufgestellten Router. Dort wird das Netz von mehr als 10 Geräten genutzt.

Paderborn

Die katholische Kirchengemeinde in Holtheim hatte die Idee, die nahegelegene Flüchtlingsunterkunft über Freifunk mit freiem Internet zu versorgen. Den dort lebenden lebenden Flüchtlingen aus verschiedenen Regionen der Welt sollte so Kontakt zu Ihren Familien ermöglicht werden.

Die notwendige Hardware ist bestellt und wird schnellstmöglich aufgebaut. Die Kirchengemeinde trägt einen Teil der Kosten. Da kein Internetanschluss verfügbar war und andere Freifunkknoten zu weit weg sind, bestellte die Kirchengemeine einen DSL-Anschluss ins Gemeindezentrum, mit dem die Unterkunft per Richtfunk mit Freifunk versorgt werden soll.

Stuttgart

Im AWO Wohnheim in Stuttgart wohnen 160 Menschen, hauptsächlich Familien mit Kleinkindern. Die beiden Gebäude werden durch Stuttgarter Aktivist_innen mit zwei Routern ausgestattet. Mindestens drei weitere Router sollen alle Bewohner mit WLAN versorgen. Da der Internetzugang noch nicht aktiv ist, konnte die Installation noch nicht in Betrieb genommen werden.

In Nürtingen bei Stuttgart gibt es ersten Kontakt zum Flüchtlingsheim. Dort gibt es kein Internet und auch keinen Anschluss im Büro. Es gibt ein Angebot, einen Anschluss zu spenden, womit das Flüchtlingsheim dann versorgt werden soll.

Vielen Dank an alle Beteiligten, die diesen Artikel ermöglicht haben.

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Google Summer of Code 2014

Google nutzt für viele seiner Dienste OpenSource-Software. Mit dem Google Summer of Code möchte sich Google bei der OpenSource-Gemeinde bedanken und fördert Studenten für ein von Mai bis August laufendes Projekt mit 5500 US$ – in diesem Jahr für über 1100 Studenten aus aller Welt.

Im Jahr 2014 nahm Freifunk wieder am Google Summer of Code teil. Freifunk bündelt dabei als eine Art Dachorganisation mehrere Initiativen aus der ganzen Welt: guifi.net, ninux.orgwlan slovenija und libremesh. Wir bekamen in diesem Jahr 9 “Slots” für Projekte zugesprochen, die Studenten in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien und Slowenien bearbeiteten. Die Projekte beschäftigten sich u.a. mit der Freifunk-API, Netzwerkprotokollen und Software zum Communitymanagement. Im Freifunkblog können Details zu den Projekten nachgelesen werden.

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FreifunkerInnen treffen Linus Tovalds

Den Abschluss des diesjährigen Google Summer of Code bildete der Mentors Summit, zu dem jede Organisation zwei Mentoren entsenden darf. Zur Feier des 10-jährige Bestehens waren auch Teilnehmer aus den vergangegen Jahren eingeladen und der Summit wurde um einen Tag verlängert. Mehr als 600 Teilnehmer aus aller Welt trafen sich vom 23.10. bis 26.10.2014 in San Jose, Kalifornien, um sich über ihre Projekte auszutauschen, neue Kontakte zu knüpfen und nicht zuletzt den 10. Google Summer of Code zu feiern. Als Überraschungsgast zum Dinner und Jubiläumsempfang war Linus Torvalds geladen. Wir hatten kurz die Gelegenheit, mit ihm zu sprechen und ihm von Freifunk zu erzählen. Eindrücke und Bilder zum Mentors Summit sind auf Flickr zu finden.

Auch im kommenden Jahr möchten wir uns als Organisation wieder bewerben. Die Bewerbung selbst erfolgt im Februar 2015, Ideen für Projekte können wir aber schon jetzt im Wiki sammeln. Falls ihr Kontakte zu Universitäten oder Fachhochschulen habt, sprecht mit Dozenten, Studenten oder Lehrstuhlinhabern, um Unterstützung für Projekte im Sommersemester 2015 zu bekommen.

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WLAN ohne Stromkabel: Freifunk für die Insel

Freifunk für die InselWenn man eine_n Nerd frägt, was er auf eine einsame Insel mitnehmen würde, so antwortet er_sie höchstwarscheinlich mit einem Lächeln im Gesicht – das Internet. Eine genauere Nachfrage, wie  das funktionieren soll, verwandelt dieses jedoch schnell in ein Stirnrunzeln. Doch jetzt ist Hilfe in Sicht – einige Projekte in der Freifunk Community schicken sich an, der_m ratlosen Nerd Lösungsvorschläge an die Hand zu geben.

Steht an einem Standort kein Strom oder Internetzugang zur Verfügung ist die Situation der auf einer einsamen Insel doch sehr ähnlich.

Was benötigt so ein Inselsystem?

  • eine autarke Energiequelle
  • einen Puffer
  • einen Router mit Freifunk Firmware
  • die Verbindung zum Internet über Mobilfunk oder einen anderen Freifunk Knoten in der Nähe

Freifunk zur Sonne, zur Freiheit

Als Energiequelle setzen die meisten bislang im Freifunk Umfeld gestarteten Projekte auf fest installierte Solarzellen. Diese haben, im Gegensatz zu Windrädern oder Zellen mit Nachführung, keine mechanischen Teile die gewartet werden müssten oder fehleranfällig sind. Der größte Nachteil der Solarzellen ist, dass diese knapp die Hälfte des Tages keine Energie liefern. So hat ein Windrad unter guten Voraussetzungen einen um 50% höheren Nutzungsgrad.

Für die restliche Zeit muss die Anlage über einen Puffer versorgt werden. Die Größe der Solarzelle und des Puffers richtet sich nach dem Verbrauch, dem Wirkungsgrad, der angestrebten Verfügbarkeit der Anlage sowie nach der zu erwartenden Sonneneinstrahlung. Welche Solarzellen man dabei verwendet ist Geschmackssache. Monokristaline Zellen haben den besten Wirkungsgrad und erwirtschaften die benötigte Leistung mit der geringsten Fläche.

Es gilt bei der Dimensionierung der Zelle und des Akkus möglichst intelligent vorzugehen, um einen chronisch überfüllten oder leeren Akku zu vermeiden. Die angestrebte Verfügbarkeit bestimmt die Dimension und damit die Kosten des Systems. Ist ein Ausfall für einige sonnenarme Tage hinnehmbar, können Panel und Akku entsprechend kleiner und damit billiger gewählt werden. Knackpunkt für eine Kostenreduzierung bei der Energieversorgung ist der vernünftige Umgang mit der verfügbaren Energie. Ein Ausfall eines Nodes/Routers ist für die Nutzer nicht immer gleich schmerzhaft.

Wenn nun mehrere solcher Router in Sicht-/Reichweite verteilt werden, ist das Freifunknetz fertig. Nun kann einer der sogenannten Nodes per Mobilfunk oder Satelliten Uplink Internetzugang liefern. Alternativ wird eine Freifunk Nanostation mit einer großen Flaschenpost zur mit Internet versorgten Nachbarinsel geschickt und auf Eure Insel ausgerichtet 🙂

Realisierte oder geplante Insellösungen

Danke an die (Co)-Autoren:
Monic, Andi, Tobias, Georg

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Ein Versprechen für digitale Bürgerrechte und Netzneutralität

wepromise_teaserNie zuvor stand die EU vor so vielen Herausforderungen, von Themen wie dem Schutz der Netzneutralität und der Privatssphäre, der Urheberrechtsreform sowie der Überwachung aller europäischen Bürgerinnen und Bürger durch Staaten und Unternehmen.

WePromise.eu ist eine Initiative von EDRi, einem Zusammenschluss von über 36 Bürgerrechtsorganisationen aus ganz Europa in Kooperation mit dem Aktivismuskollektiv GoVeto – die den Austausch zwischen den Wählerinnen und Wählern und deren Repräsentanten in Brüssel in dem Bereich digitale Bürgerrechte beleben wollen. Das Projekt will bei den Parlamentarierinnen und Parlamentariern das Bewusstsein dafür stärken, wie zentral das Europäische Parlament inzwischen für die digitalen Grundrechte in der EU geworden ist. Der Schutz der Netzneutralität und die Sicherung von freien und offenen IT-Infrastrukturen sind auch Ziele von freifunk.net. Darüber hinaus möchte die Kampagne die Wählenden in Europa ansprechen und verdeutlichen, warum es wichtig ist an der kommenden Europawahl teilzunehmen und so aktiv dazu beizutragen, dass digitale Rechte in der nächsten Legislaturperiode gestärkt werden.Deshalb unterstützen wir offiziell die Initiative WePromise.eu.

Wir finden, die EU muss konkrete Maßnahmen ergreifen, um die Netzneutralität wirklich zu schützen. Dazu gehören unter anderem das Verbot jeglicher Diskrimination von Diensten und die gesetzliche Verankerung von Netzneutralität. Die Europäische Union sollte zivilgesellschaftliche Initiativen (wie z.B. freifunk.net) unterstützen, den Aufbau von freien und dezentralen IT-Infrastrukturen weiter entwickeln und damit einen echten Beitrag zur Wahrung der Netzneutralität leisten. Das betrifft die Unterstützung von Experimenten rund um die Vergemeinschaftung von bestehenden IT-Infrastrukturen und den Aufbau komplett neuer Strukturen.

Wenn auch ihr eure digitalen Grundrechte schützen wollt, könnt ihr auf wepromise.eu/de die Petition unterzeichnen und damit digitale Bürgerrechte in Europa stärken

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Das InterCity VPN

icvpnVirtuelle private Netzwerke (VPNs) dienen gundsätzlich dazu lokal verfügbare Netze miteinander zu verbinden, ohne dass die Netzwerke zueinander kompatibel sein oder gar direkter Funkkontakt bestehen muss. Freifunknetze sind dezentral in lokalen Communties organisiert und verwenden teilweise unterschiedliche und nicht kompatible Software (z.B. Batman vs. OLSR). Damit diese lokalen Netze aber auch untereinander kommunizieren können, wurde das InterCity-VPN (ICVPN) ins Leben gerufen. Wie bei der Bahn steht InterCity auch hier für die Verbindung von Städten.

Die ersten Freifunk-ICVPN-Aktivitäten lassen sich in den Archiven auf Anfang 2007 datieren. Es wurde schon einige Jahre frei gefunkt und in einigen Städten gab es bereits innerstädtische VPNs, um Freifunkwolken, die sich nicht direkt sehen (über Funk miteinander kommunizieren) konnten über das Internet miteinander zu verbinden. Zunehmend kam der Wunsch auf, die einzelnen Stadtnetze miteinander zu verbinden, damit Freifunkteilnehmer aus verschiedenen Städten direkt miteinander kommunizieren können oder Dienste aus anderen Städten zu nutzen, ohne aufwändige Konfigurationen an der heimischen Firewall vornehmen zu müssen. Mangels eigener Überlandleitungen und auf Grund der Tatsache, dass Funkstrecken über hunderte Kilometer nicht realisierbar sind, entschied man sich für eine Lösung, die vorhandene Internetleitungen mittels VPN-Technologie nutzt.

Das Intercity-VPN war geboren.

Ähnlich dem echten Internet ist das InterCity-VPN ein Zusammenschluss aus autonomen Systemen (in unserem Fall Freifunkcommunities), die sich an einem (virtuellen) Knoten treffen, sich gegenseitig die von ihnen verwalteten Netze ankündigen und über diese Verbindung Daten austauschen. Das InterCity-VPN kann man auch ein “Internet aus Freifunkcommunities” nennen. Jede Freifunkcommunity bleibt dabei frei in der Gestaltung ihres eigenen Netzwerks. Bisher nehmen am InterCity-VPN circa 20 Communities teil. Über diesen Zusammenschluss kann zur Zeit zum Beispiel auf folgende Dienste im Freifunk Netzwerk städteübergreifend zugegriffen werden: Webcams in Franken, gemeinsame Dateiablagen. Mumble (ein offenes Audiokonferenz-System) oder verschiedene Webradios in Augsburg, Hamburg und Weimar.

Was bedeutet das Intercity-VPN technisch? (Achtung, jetzt wird es wirklich technisch)

Um am Intercity-VPN teilzunehmen benötigt eine Freifunkcommunity einen Server, der sich mit anderen Servern im ICVPN per VPN verbindet. Es wird empfohlen, sich mit mindestens zwei (besser drei) Servern zu verbinden, um eine möglichst redundante Vernetzung zwischen den Communities zu erreichen. Um die Ausfallsicherheit weiter zu erhöhen, können mehrere ICVPN-Server pro Community (alle mit der selben AS-Nummer) betrieben werden. Als VPN-Software kommt das Programm tinc im Switch-Modus zum Einsatz. Dadurch entsteht praktisch ein virtueller Switch, über den sich alle Server im Netzwerk direkt erreichen können, unabhängig davon, ob sie eine direkte VPN-Verbindung haben. Im Intercity-VPN werden eigene Transportnetze verwendet: 10.207.0.0/24 (IPv4) und fec0::a:cf:0:0/96 (IPv6).
Diese sind nicht identisch mit den verwendeten IP-Netzen in den jeweiligen Meshnetzwerken. Die Vergabe der IP-Adressen erfolgt im Wiki. Die VPN-Konfiguration (tinc.conf und öffentliche Schlüssel) pflegen wir in einem Github-Resository.

Wie funktionieren die autonomen Systeme?

Die eigentliche Vernetzung der Communities erfolgt über BGP (Border Gateway Protocol), das auch im “großen” Internet zum Einsatz kommt, um die unabhängigen Netze – Autonome Systeme (AS)- miteinander zu verbinden. Jedes Netz benötigt eine AS-Nummer, die Vergabe ist über eine Tabelle im Wiki geregelt. Mit einem BGP-Daemon (z.B. Quagga oder birdc) wird der Austausch über die eigentlich verbundenen Netze organisiert. Der Dienst selbst kündigt unter der eigenen AS-Nummer die freigebenen Netze an und konfiguriert, über welchen anderen BGP-Dienst andere AS-Nummern erreicht werden können. Die Vergabe der AS-Nummern erfolgt ebenfalls im Wiki.

Wie funktioniert die Vernetzung über die Grenzen einer Freifunk-Community hinaus?

Die Router im Meshnetzwerk benötigen nun auch noch eine Information, welche Netzwerke verfügbar sind, um sich zu Routern in anderen Städten verbinden zu können. Einerseits benötigen sie eine Route zum Intercity-VPN-Server, auf der anderen Seite muss der Intercity-VPN-Server seine erreichbaren Routen im Meshnetzwerk bekannt geben.

Eine Beispiellösung aus Weimar ist: Alle Router, die Internetzugang haben, bauen eine VPN-Verbindung zum Server auf. Dieser dient gleichzeitig als Exit-VPN-Server für den Internetverkehr und verhält sich wie ein OLSR-Knoten im Netz. Für OLSR gibt es zusätzlich ein Quagga-Plugin, das die gültigen BGP-Routen automatisch im Netz ankündigt und verteilt. Alternativ können die Routen manuell eingestellt werden. Endgeräte im Netz können so auf Netze und Dienste außerhalb der Community zugreifen.

Wie ist der aktuelle Status des InterCity-VPN?

Aus einigen Communities (z.B. Berlin, Augsburg, io.nixnodes.net) gibt es Übersichtsbilder und Werkzeuge, den aktuellen Status des Intercity-VPN auszulesen. Freifunker aus Dresden betreiben eine Website, die die optionalen Infoseiten von Intercity-VPN-Knoten auswertet und eine schöne Übersicht über die tatsächlich verbundenen Communities gibt.

In Zukunft sollen noch mehr Communities über das InterCity VPN miteinander verbunden und weitere Dienste entwickelt werden. Damit wird es dann unter anderem möglich, auf diese Dienste im jeweiligen lokalen Freifunknetz auch aus Freifunknetzen in anderen Städten die am ICVPN teilnehmen zuzugreifen. Das InterCity VPN erhöht die Zahl der Nutzungsmöglichkeiten und die Attraktivität nur netzinterner verfügbarer Dienste massiv. So kommen wir der Vision nach einer freien, dezentralen Infrastruktur im Besitz der Gemeinschaft einen großen Schritt näher.

Weitere Informationen findet ihr im Freifunk-Wiki. Wenn ihr weitere Fragen oder neue Ideen für Dienste im Freifunk Netzwerk habt, kontaktiert uns.

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Die Freifunk-API

apiEine API (deutsch: Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung) oder auch Programmierschnittstelle ist der Programmteil eines Systems, der anderen Programmen eine Anbindung an das System ermöglicht. Über solche Schnittstellen werden Informationen aus einem System anderen Systemen zur Verfügung gestellt.

Jüngst haben wir die Weichen für die Weiterentwicklung unserer Freifunk API gestellt. So ist es jetzt zum Beispiel möglich einfach eine Freifunkkarte zu erstellen oder eine Auflistung aller Freifunk-Initiativen in Deutschland plattformübergreifend anzubieten.

Dafür stand zuerst die Entflechtung der bisherigen Anknüpfungspunkte (Repositories) an, in denen sich schon ein ziemlicher Wildwuchs entwickelt hatte. Vielen Dank an @ratopi, der diese Aufgabe übernommen hat. Die neue Aufteilung in verschiedene Repositories ergibt für die Kernkomponenten diese Struktur sieht wie folgt aus:

  • api.freifunk.net: enthält das Herz der API, nämlich die Spezifikation und den Generator und kann später noch um die Dokumentation ergänzt werden.
  • directory.api.freifunk.net: hier liegt von nun an das Verzeichnis, der einzig wirklich zentralen Komponente der API
  • common.api.freifunk.net: diese Repository enthält Software, die von allen anderen Modulen gleichermaßen gebraucht und verwendet wird. Als Beispiel seien hier der Collector oder der Updater für die Anzahl der Knoten genannt

Die bisherigen Anwendungen sind wie folgt gegliedert:

  • cmap.api.freifunk.net: Die Communitymap, die auf freifunk.net eingesetzt wird und sich aus den Daten der API generiert wird in diesem Repository gepflegt
  • feed.api.freifunk.net: Diese Anwendung aggregiert die per API bekanntgegebenen Feeds der einzelnen Communities
  • viewer.api.freifunk.net: Der jüngste Zuwachs in der API-Familie ist der Viewer, der die API-Daten übersichtlich in einer Tabelle präsentiert

Für weitere Anwendungen und Ideen legen wir gern neue Repositories an. Ziel dieser Aufteilung ist es, die Anwendungen unabhängig voneinander entwicklen zu können, z.B. Versionen unabhängig zu veröffentlichen und Commit-Meldungen sauber zu koordinieren. Das soll auch den Einstieg für neue Entwickler erleichtern, die sich nicht durch einen Dschungel an Dateien und Verzeichnissen arbeiten wollen.

Die Spezifikation der API befindet sich nun auf dem Weg zur nächsten Version. Wir haben mit der Weiterentwicklung begonnen und arbeiten die anstehenden Tickets ab. Im Generator unter http://freifunk.net/api-generator sind die Fortschritte schon eingebaut. Bereits eingefügt ist die Sektion ‘timeline’, in der wichtige Daten wie das Gründungsdatum (vielleicht auch das Datum der Wiedergründung) und andere wichtige Meilensteine von Communities hineinpassen. Für die historisch Interessierten unter uns können sich hier spannende Informationen finden. Die Events wurden so umgebaut, dass sie eine URL zu einem exportierten Kalender enthalten. Ganz neu ist außerdem die Möglichkeit verschiedene Knotenkarten und Visualisierungen als Links aufzunehmen.  Weitere Anpassungen folgen nach und nach.

Hier findest Du die Schritt-für-Schritt Anleitung.

Wer neue Ideen für die API hat oder etwas beisteuern möchte und dabei Hilfe und Unterstützung benötigt, kann sich an Andi vom Webteam wenden. Wenn ihr generelle Fragen zur API habt oder anders helfen wollt, kontaktiert uns einfach!

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Freifunk App für iPad und iPhone

Heute wurden die Knotenkarten (Liste der Zugangspunkte) von Hamburg, Jena, Kiel & Lübeck als App gelauncht. Mit der App kann man sich Zugangspunkte in der direkten Umgebung anzeigen lassen und sich auch über den aktuellen Status der nächstgelegenen Knoten informieren. Sie wurde von Peter Schröder (@phoet) gebaut und kann ab sofort kostenlos im iTunes Store heruntergeladen werden.

Hier ein paar Eindrücke der jetzt schon überzeugenden Version 0.0.1:

freifunk_app

Bild von nofail.de

 

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