Archiv des Autors: Andreas Bräu

Gemeinsam wachsen – Bericht eines erfolgreichen WCW

Mehr als 60 Menschen aus Deutschland und Europa trafen sich am Wochenende in der c-base in Berlin zum 10. Wireless Community Weekend, der wichtigsten Zusammenkunft deutschsprachiger Freifunk Gruppen. Schönes Wetter, eine entspannte Atmosphäre und interessante Vorträge sorgten für ein tolles Wochenende mit vielen produktiven Ergebnissen und lebhaften Diskussionen, wie das Feedback auf Twitter zum WCW zeigt.

In diesem Jahr konnten viele neue Gesichter aus den in jüngster Vergangenheit entstandenen Communities begrüßt werden. Neben neuen Gruppen z.B. aus Magdeburg, Paderborn, Lüneburg waren Aktivist_innen aus dem gesamten Bundesgebiet dabei. Es brachten sich natürlich auch die “üblichen Vertreter” aus Berlin, Leipzig oder Weimar sowie Entwickler von openWRT und OLSR in die Veranstaltung ein. Wir bedanken uns herzlich an dieser Stelle bei unseren Sponsoren, allen Helfern und den Membern der c-base für die Gastfreundschaft und Unterstützung.

Im Fokus des WCW 2014 stand das Thema Dezentralität und Zusammenarbeit:

  • Wie können wir die Zusammenarbeit der Communities untereinander verbessern, Resourcen gemeinsam nutzen und dabei die Dezentralität von Freifunk aufrecht erhalten? Wie können neue oder kleinere Communities von den Erfahrungen der größeren, älteren Communities profitieren? Die Podiumsdiskussion zum Thema Organisationsstrukturen zeigte die Meinungsvielfalt und die Wichtigkeit der Dezentralität, aber unterstrich auch den Wunsch die bestehende Kollaboration weiter zu vertiefen.
  • Welche Strategie wollen wir bei der Nutzung von IPv6-Adressen verfolgen? Das Thema ist komplex und bietet viele, teils konträre Alternativen zur Nutzung. Die Communities in Berlin, Lübeck und Weimar wurden als Piloten aus dem neuen IPv6 Adressblock versorgt und können nun verschiedene Ansätze testen und Erfahrungen mit anderen Gruppen teilen.
  • Ein weiterer Vortrag stellte die neuesten Entwicklungen zur Freifunk API vor. Ein Projekt des Google Summer of Code unterstützt uns hier bei der Suche und Aufbereitung der Daten.
  • Es wurden Anforderungen und technische Lösungen zum Teilen von Freifunk Vorlagen aller Art sowie Material für die Öffentlichkeitsarbeit besprochen.
  • Technische Klippen bei der Nutzung kabelgebundener und kabelloser Strecken in Meshnetzwerken sowie Lösungsansätze zeigte uns ein weiterer Vortrag auf.
  • Verschiedene Möglichkeiten, Dienste und Speicherplatz dezentral anzubieten und gemeinsam zu nutzen konnten wir in einem Workshop sehen.
  • Friendica als eine offene und dezentrale Alternative zu Facebook wurde als interner und externer Dienst im Freifunk eingerichtet.
  • Last not least: Wie ist der juristische Stand? Was haben wir erreicht, wie bekommen wir Rechtssicherheit und was hat es mit der Feststellungsklage auf sich.

Informationen zu den Vorträgen sind im Wiki zu finden.
Darüber hinaus wurde an Firmware, Webinterfaces und Artikeln gebastelt, Dienste eingerichtet, gepodcastet, geplaudert und vor allem ordentlich gegrillt.

Wir wünschen allen Freifunker_innen viel Spaß und Erfolg bei der Umsetzung der neu
gewonnenen Ideen und freuen uns auf ein Wiedersehen auf den nächsten Treffen der Freifunk Community:

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Die Freifunk-API

apiEine API (deutsch: Schnittstelle zur Anwendungsprogrammierung) oder auch Programmierschnittstelle ist der Programmteil eines Systems, der anderen Programmen eine Anbindung an das System ermöglicht. Über solche Schnittstellen werden Informationen aus einem System anderen Systemen zur Verfügung gestellt.

Jüngst haben wir die Weichen für die Weiterentwicklung unserer Freifunk API gestellt. So ist es jetzt zum Beispiel möglich einfach eine Freifunkkarte zu erstellen oder eine Auflistung aller Freifunk-Initiativen in Deutschland plattformübergreifend anzubieten.

Dafür stand zuerst die Entflechtung der bisherigen Anknüpfungspunkte (Repositories) an, in denen sich schon ein ziemlicher Wildwuchs entwickelt hatte. Vielen Dank an @ratopi, der diese Aufgabe übernommen hat. Die neue Aufteilung in verschiedene Repositories ergibt für die Kernkomponenten diese Struktur sieht wie folgt aus:

  • api.freifunk.net: enthält das Herz der API, nämlich die Spezifikation und den Generator und kann später noch um die Dokumentation ergänzt werden.
  • directory.api.freifunk.net: hier liegt von nun an das Verzeichnis, der einzig wirklich zentralen Komponente der API
  • common.api.freifunk.net: diese Repository enthält Software, die von allen anderen Modulen gleichermaßen gebraucht und verwendet wird. Als Beispiel seien hier der Collector oder der Updater für die Anzahl der Knoten genannt

Die bisherigen Anwendungen sind wie folgt gegliedert:

  • cmap.api.freifunk.net: Die Communitymap, die auf freifunk.net eingesetzt wird und sich aus den Daten der API generiert wird in diesem Repository gepflegt
  • feed.api.freifunk.net: Diese Anwendung aggregiert die per API bekanntgegebenen Feeds der einzelnen Communities
  • viewer.api.freifunk.net: Der jüngste Zuwachs in der API-Familie ist der Viewer, der die API-Daten übersichtlich in einer Tabelle präsentiert

Für weitere Anwendungen und Ideen legen wir gern neue Repositories an. Ziel dieser Aufteilung ist es, die Anwendungen unabhängig voneinander entwicklen zu können, z.B. Versionen unabhängig zu veröffentlichen und Commit-Meldungen sauber zu koordinieren. Das soll auch den Einstieg für neue Entwickler erleichtern, die sich nicht durch einen Dschungel an Dateien und Verzeichnissen arbeiten wollen.

Die Spezifikation der API befindet sich nun auf dem Weg zur nächsten Version. Wir haben mit der Weiterentwicklung begonnen und arbeiten die anstehenden Tickets ab. Im Generator unter http://freifunk.net/api-generator sind die Fortschritte schon eingebaut. Bereits eingefügt ist die Sektion ‘timeline’, in der wichtige Daten wie das Gründungsdatum (vielleicht auch das Datum der Wiedergründung) und andere wichtige Meilensteine von Communities hineinpassen. Für die historisch Interessierten unter uns können sich hier spannende Informationen finden. Die Events wurden so umgebaut, dass sie eine URL zu einem exportierten Kalender enthalten. Ganz neu ist außerdem die Möglichkeit verschiedene Knotenkarten und Visualisierungen als Links aufzunehmen.  Weitere Anpassungen folgen nach und nach.

Hier findest Du die Schritt-für-Schritt Anleitung.

Wer neue Ideen für die API hat oder etwas beisteuern möchte und dabei Hilfe und Unterstützung benötigt, kann sich an Andi vom Webteam wenden. Wenn ihr generelle Fragen zur API habt oder anders helfen wollt, kontaktiert uns einfach!

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